Rundreise: In 37 Tagen um die neuseeländische Nord- und Südinsel
Mit inzwischen über 100 Beiträgen versuchen wir – Georg und ich – euch das Land am anderen Ende der Welt näher zu bringen. Regelmäßig erhalten wir Anfragen von Lesern, die um Tipps und Routenvorschläge bitten. Diesmal hat sich Marije bei uns gemeldet: Sie wird 37 Tage lang die Nord- und die Südinsel mit einem Mietwagen erkunden. Wir haben ihr für die schönsten Tage des Jahres eine Planung erstellt die, so hoffen wir, ihr das Land ein ganzes Stück näher bringt. Hören sich 37 Tage im ersten Moment so unglaublich lange an, so schrumpfen die Tage während der Planung recht schnell zusammen, auf der anderen Seite nehmen die Möglichkeiten für Besichtigungen und Wanderungen nicht ab. Wie man an der Planung weiter unten sehen kann, auch in den 37 Tagen erhält man nur einen Einblick in die Natur und das Leben Neuseelands. Vor allem, wenn man sich beide Inseln anschauen möchte.
Einige Tipps vorab
- i-SITE Neuseeland hat eine wahnsinnig gute Einrichtung, die sich i-SITE nennt. Dies ist das
Fremdenverkehrsamt Neuseelands. In jedem größeren Ort befindet sich eine und in allen können sich Reisende zu touristischen Problemen und Herausforderungen beraten lassen. Neben den typischen Informationsflyern die dort ausliegen, helfen die Mitarbeiter auch bei der Strecken- und Wanderplanung, buchen Übernachtungen oder Aktivitäten – und das für ganz Neuseeland – nicht nur für die Region vor Ort. Solltet ihr also einmal nicht mehr weiter wissen oder euch nicht entscheiden können – die i-SITE hilft weiter – kostenfrei. Einen ausführlichen Beitrag dazu findet ihr hier: [→ i-SITE
- Übernachtung Seid ihr mit dem Wagen unterwegs ist es mit der Übernachtungsmöglichkeit nicht ganz so einfach, wie mit einem Camper. Doch auch hier bietet Neuseeland viele Lösungen. Fast alle kommerziellen Campingplätze haben sogenannte Cabins – einfache Kabinen mit einem Bett, Tisch und Stuhl. Hier könnt ihr euch für eine oder mehrere Nächte einquartieren. Die gehobenere Kategorie besitzt noch ein eigenes Bad – alle anderen nutzen die Bäder der Camper-Zunft. Zusätzlich gibt es noch unzählige Bed & Breakfast, Hostels, Badpacker-Unterkünfte etc.
- Fahrleistung Km- und Zeit-Angaben sind nicht mit denen bei uns vergleichbar. Fährt man auf Neuseeland 200 km kann dies bereits ein kompletter Vormittag sein. Die Straßen sind in der Regel kurvig, schmal sowie auf- und absteigend. Generell ist die Durchschnittsgeschwindigkeit viel geringer als bei uns. Denn hinter jeder Kurve versteckt sich ein neues Fotomotiv, achtet immer auf die Look-out Punkte.
Bei der Route handelt es sich natürlich nur um einen Vorschlag (ohne Gewähr) – die Verweildauer vor Ort kann individuell angepasst werden, z.B. einen Tag weniger Wellington dafür einen Tag mehr Abel Tasman Park. Diese praktischen Anpassungen könnt ihr direkt während der Reise umsetzen, denn der Routenvorschlag sieht dafür genügend Möglichkeiten vor um Teilstrecken zu verkürzen oder zu verlängern.
Tag 1 – Ankunft
Ankuft in Auckland – Flughafen
Jupie gelandet und endlich am Ziel. Jetzt erst einmal richtig ausschlafen, um am nächsten Morgen den Wagen in Empfang zu nehmen. Für die hargesottenen Reisenden, hier könnt ihr schon Zeit sparen und den Wagen direkt abholen und losdüsen.
Tag 2 – Auckland – Waitomo Caves
Zwischenstopp: Otorohanga (Kiwi House)
Fahrleistung: ca. 200 km
Raus aus Auckland und schnell ab in den Süden. In Otorohanga gibt es zum Start das Kiwi House zu besuchen. Sehr lohnenswert um einen Eindruck von der Artenvielfalt zu bekommen – inkl. den Kiwis natürlich. Danach geht es nach Waitomo, zum ersten Highlight: [→ Waitomo Caves
Tag 3 – Waitomo Caves – New Plymouth
Zwischenstopp: Mangapohue Natural Bridge, Marokopa Falls, Kiritehere Beach, Three Sisters, Elephant Rock, etc.
Fahrleistung: ca. 200 km
Alternative: Ab Waitomo könnt ihr über die SH 3 auf die SH 4 um dann auf den Forgotten Highway, die SH 43 zu kommen. Vor dort aus dann wieder Richtung New Plymouth.
Die Waitomo Caves können am Nachmittag des zweiten Tags oder am Vormittag des dritten Tags erkundet werden. Danach folgt eine lange Fahrstrecke, jedoch abseits des Highways mit vielen Foto-Stopp Möglichkeiten.
Tag 4 – Mount Taranaki
Fahrleistung: 0 km
Dieser Tag ist zum Wandern am Mount Taranaki reserviert. Unser Wandervorschlag [→ Mount Taranaki
Tag 5 – Mount Taranaki – Wellington
Fahrleistung: ca. 353 km
Augen auf und jeden Lookout mitnehmen. Es ist eine lange Fahrt! Früh starten. Willkommen in der Hauptstadt Neuseelands, in Wellington.
Jeder der sich jetzt wundert – ja Wellington ist die Hauptstadt, nicht (mehr) Auckland.
Tag 6 – Wellington
Fahrleistung: 0 km
Sightseeing in Wellington. Was es zu sehen gibt? – Zealandia Ecosanctuary – Museeum of New Zealnd – Te Papa – Wellington Cable Car – Botanischer Garten – Parlament „Beehive“ – Mount Victoria Lookout – etc.
Tag 7 – Wellington – Cape Palliser – Wellington
Fahrleistung: ca. 280 km (hin- und zurück)
Im Osten von Neuseeland liegt Cape Palliser – ein sehr begehrtes Fotomotiv. Achtung, mit großen Wohnmobilen kann dieses Fotomotiv nicht besucht werden. Die Straße ist zu eng dafür.
Alternative: Ausflug einsparen und direkt nach Picton übersetzen.
Alternavtive 2: Anstatt zum Cape Palliser macht ihr einen Tagesausflug zu Kapiti Island.
Tag 8 – Wellington – Picton
Überfahrt von Süden der Nordinsel zum Norden der Südinsel. Je nach Uhrzeit ist eine Weiterfahrt möglich oder das Nachtlager wird in Picton (und Umgebung) aufgeschlagen.
Tag 9 – Picton – Motueka/Kaiteriteri/Marahau
Zwischenstopp: Nelson
Fahrleistung: ca. 160 km
Willkommen zum Tor des Abel Tasman National Park. In allen drei Orten starten allerhand Aktivitäten in und um den Nationalpark. In der Regel sind alle drei Orte von Touristen überlaufen – frühzeitig um einen Schlafplatz kümmern.
Alternative: Lust auf einen kleinen Ausblick auf den Queen Charlotte Sound. Abstecher in den Sound ab Linkwater Richtung Mahau Sound.
Tag 10 – Abel Tasman National Park
Rucksack anschnallen und den Nationalpark erkunden. Unser Vorschlag: [→ Abel Tasman Park
Tag 11 – Motueka – Takaka
Fahrleistung: ca. 80 km
Zwischenstopps: – Takaka Hills (Aussicht) – Pupu Springs (klarsten Quellen Neuseelands) – Te Puna o Riuwaka [→ kälteste Quelle Neuseelands – Ziel Wainui Falls (einziger Wasserfall im Abel Tasman National Park)
Der Weg Richtung Takaka ist schön und anstrengend. Die Straße windet sich über die Berge. Zum Wasserfall läuft man ein kurzes Stück durch den Nationalpark. Auf dem Weg liegen noch weitere sehenswerte Orte. Übernachtung in Takaka einem wirklich schnuckeligem Ort.
Alternative: Mehr Zeit im Park verbringen und diese Wegstrecke streichen.
Tag 12 – Takaka – Saint Arnaud
Fahrleistung: ca. 160 km
Von Saint Arnauld aus kann der Nelson Lakes National Park mit seinen beiden Seen Lake Rotoiti und Lake Rotoroa bestaunt werden. Wandervorschlag [→ Nelson Lakes National Park
Alternative: Nicht in Saint Arnauld halten, sondern direkt weiter zur Westküste fahren.
Tag 13 – Saint Arnaud – Pancake Rocks
Hier gibt es Pancakes – jedoch nur zum gucken nicht zum essen. Wir finden jedoch, dass der Paparoa National Park viel interessanter ist. Die Pancakes habt ihr recht schnell gesehen – die restliche Zeit für eine kleine Wanderung am Fluss nutzen und ganz viele Pohutukawa (ChristmasTree) sehen.
Tag 14 – Pancake Rocks – Franz Josef Gletscher
Fahrleistung: ca. 240 km
Achtung: Ihr kommt an Hokitika vorbei – das Jade-Zentrum Neuseelands. Da es an der Westküste immer sehr viel regnet benötigt ihr schon ein wenig Glück um die Gletscher zu sehen. Informiert euch über das Wetter im Vorfeld.
Tag 15 – Franz Josef Gletscher
Wandern am Gletscher oder Helikopterflug über den Gletscher. Es gibt viele Möglichkeiten die Schnee- und Eisfelder zu erkunden. Dann mal rauf auf mit euch!
Tag 16 – Franz Josef Gletscher – Fox Gletscher
Fahrleistung: ca. 25 km
Bei gutem und klarem Wetter fahrt kurz zum Lake Matheson – einem Spiegelsee. Danach könnt ihr den Gletscher erkunden.
Tag 17 – Fox Gletscher – Wanaka
Fahrleistung: ca. 260 km
Der Haast Pass ist einer der drei Pässe um von West nach Ost zu kommen. Auf diesem Weg liegen viele Lookouts und kleine Wanderungen – alles mitnehmen. Es ist eine lange aber sehr schöne Fahrstrecke.
Tag 18 – Wanaka
Wandern in und um Wanaka. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Die ganze Gegend ist irgendwie einem Bilderbuch entsprungen. Unsere Vorschläge [→ Rob Roys Track, [→ Rocky Mountain.
Übrigens – die Häflte der Reisezeit ist bereits um…
Tag 19 – Wanaka – Queenstown
Fahrleistung: ca. 70 km
Entweder ihr verbringt noch einen halben Tag in Wanaka oder macht euch auf in das [→ lebhafte Queenstown.
Tag 20 – Queenstown
Von Queenstown aus können Tagestouren zum Milford Sound gebucht werden. Damit ist dieser Tag dem Sound gewidmet. Wer ein wenig Geld investieren möchte, kann auch mit dem Flugzeug zum Sound fliegen. Grandiose Aussicht inkludiert.
Tag 21 – Queenstown
Noch ein Tag in Queenstown. Dieser kann für einen Ausflug nach Glenorchy genutzt werden – mit dem eigenen Wagen oder mit einem Anbieter. Für alle Lord of the Ring Fans ein absolutes Muss.
Tag 22 – Queenstown – Mount Cook
Fahrleistung: ca. 260 km
Queenstown war der südlichste Punkt, jetzt geht es wieder aufwärts. Viele Reisende lassen Mount Cook links liegen und schauen sich nur den Lake Pukaki an. Ein Fehler wie wir meinen. Der Weg zum am Lake Pukaki Richtung Mount Cook ist grandios.
Tag 23 – Mount Cook
Viele Wanderungen starten ab Mount Cook Village oder dem etwas entfernteren White Horse Hill Car Park. Unsere Wanderempfehlung [→ Hooker Valley Track
Tag 24 – Mount Cook – Oamaru
Fahrleistung: ca. 225 km
Zwischenstopps: Moreaki Boluders und Kakiti Point (Gelbaugenpinguine)
Nach den fantastischen Eindrücken am Mount Cook geht es an die Ostküste zum Städchten Oamaru. Dort gibt es die kleinsten Pinguine zu sehen, direkt am Hafen. Alternativ fährt man von Mount Cook über Lake Tekapo direkt nach Christchurch.
Wer viel Zeit hat, kann auch über Lake Tekapo Richtung Oamaru fahren – ein Umweg der sich lohnt.
Tag 25 – Oamaru – Christchurch
Fahrleistung: ca. 250 km
Heute Vormittag könnt ihr zu den Moreaki Boulders fahren und zum Kakiti Point um Gelbaugenpinguine und Robben zu sehen. Danach geht es hoch Richtung Christchurch oder Akaroa.
Tag 26 – Christchurch
Christchurch besuchen! Universität – Botanischer Garten – Stadtzentrum – aktuell noch im Wiederaufbau – Shoppen
Alternativ: Akaroa genießen und die kleinsten Delphine (Hector Delphine) besuchen.
Tag 27 – Christchurch – Kaikoura
Fahrleistung: ca. 181 km
Ab zu den Walen und entweder am Nachmittag eine Fahrt zu den größten Geschöpfen der Erde machen oder am nächsten Tag.
Tag 28 – Kaikoura
Wale beobachten!
Alternativ fahrt ihr auf die Pensinsula von Kaikoura und macht dort eine kleine aber schöne Wanderung. Am Ende der Straße am Parkplatz findet man meist auch einige Robben.
Alternativ: Weiterfahren und Zeit einsparen
Tag 29 – Kaikoura – Picton
Fahrleistung: ca. 140 km Jetzt heißt es der Südinsel Lebewohl sagen :-(.
Tag 30 – Picton – Wellington
Einmal übersetzen bitte. Noch ein wenig shoppen in der Hauptstadt?
Tag 31 – Wellington – Tongariro
Fahrleistung: ca. 330 km
Jetzt muss Strecke gemacht werden, ab nach oben. Möchte man den Weg (von der Hinfahrt nicht doppelt fahren, so gibt es die alternative Strecke: SH 2 und SH 54. Der Weg dauert jedoch länger.
Tag 32 – Tongariro
Tongariro Crossing steht an! Wandern was das Zeug hergibt. Wer jedoch so viel nicht wandern möchte – es gibt noch weitere Wanderwege durch den Nationalpark.
Tongariro Crossing ist jedoch sehr zu empfehlen.
Tag 33 – Tongariro – Matamata
Fahrleistung: ca. 190 km
Matamata nie gehört? Aber „Herr der Ringe“ Fan? Dann habt ihr Hobbiton vor euch. Ein Besuch lohnt sich. Hobbingen ist sooooo süß.
Alternativ: Ihr fahrt Richtung von Lake Taupo Richtung Rotorua, schaut euch unterwegs die [→ Huka Falls an und fahrt dann zum [→ Wai-O-Tapu Wunderland.
Tag 34 – Matamata – Auckland
Die letzte Destination auf der langen Reise. Die nächsten Tage gibt es Auckland und Umland zu sehen. Der Wagen kann im Prinzip jetzt abgegeben werden.
Tag 35 – Auckland
[→ Auckland besuchen: – Stadt – Hafen – Auckland Tower – Mount Eden (toller Blick auf die Stadt) – Promenade bis zur Harbour Bridge
Tag 36 – Auckland
Letzter Ausflug, z.B. Devenport auf der anderen Seite der Stadt oder noch einmal Wandern auf der Insel Rangitoto.
Tag 37 – Auckland
Time to say goodbye :-(. Der traurigste Moment der Reise. Es geht heim.
Eine lange Reise ist auch irgendwann vorbei. Wir haben aber gelernt – sage nicht „Auf Wiedersehen,“ sondern „Auf bald“! Die ganze Reise haben wir euch in einer Excel-Tabelle zusammengefasst. Diese könnt ihr einfach runterladen und nach euren Vorstellungen abändern. Wir wünschen euch eine tolle Zeit vor Ort!
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