Waitomo Caves – Glühen im Dunkeln

von Neuigkeiten, Nordinsel

Knappe 200 km südlich von Auckland entfernt, liegt ein komplett verschlafenes Nest. Es besteht aus ein paar Häusern, Bretterbuden und einer Straße. Willkommen in Waitomo! Im Prinzip wäre dieser Ort kaum ein Beitrag wert, wenn dort nicht ganz spezielle Höhlen lägen. Höhlen, die ganze Busladungen von Touristen magnetisch anziehen. Die Waitomo Caves sind einer der großen Touristenmagnete auf der Nordinsel von Neuseeland.

Was die Waitomo Caves so besonders macht? Sie glühen! Na ja, nicht die Höhlen glühen, dafür aber die sogenannten Glowworms (Arachnocampa luminosa). Und die gibt es dort zu Hunderttausenden. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um die uns bekannten süßen und niedlichen Glühwürmchen. So wild-romantisch ist die Geschichte hinter dem Glühen nicht.

Das Glühen in den Waitomo Caves

Die neuseeländischen Glowworms sind Larven der Pilzmücken. Die Larven hängen in Mappen an der Decke und fluoreszieren in grünlicher Farbe. Sie lassen klebrige Fäden – wie bei Spinnen hinab und fangen damit unachtsame Insekten. Klebt ein Beutetier am Faden, zieht die Larve den Faden ein und frisst das Tier.
Nach dem Larvenstadium – welches zwischen 6 – 9 Monate dauern kann, je nach Nahrungsmenge – verpuppen sie sich zu eine Art Kokon und schlüpft dann zwei Wochen später. Als ausgewachsenes Insekt lebt die Pilzmücke jedoch nicht lange, da sie keine Kauwerkzeuge haben. In den 23 Tagen ihres kurzen Lebens, schlüpfen sie, pflanzen sich fort, legen ihre Eier ab und sterben danach. Die nächste Generation ist somit gesichert. Übrigens: die am stärksten leuchtenden Fäden sind die hungrigsten Larven.

Die Neuseeländischen Glowworms gibt es an vielen Orten auf Neuseeland, in Waitomo sind sie aber in Massen vertreten. Und der Ort selbst, die vielen Höhlen sind eine weitere Attraktion

Waitomo Caves

Ein mutiger Sprung ins Wasser – hier wird noch geübt und es ist trotzdem schon kalt… was ein Spaß!

Das Höhlensystem

Das Höhlensystem ist riesig und wird heute immer noch erkundet. Es gibt wohl um die 300 Höhlen und Hunderte Kilometer an Gänge, Kathedralen, Stalagmiten und Stalaktiten.  Das Höhlensystem ist durchzogen von unterirdischen Flüssen.  Touristisch ausgebaut sind drei größere Höhlen(systeme). Meines Wissens sind diese alle nur über die Anbieter vor Ort zu besuchen.

  • Waitomo Cave
    Diese Höhle wird zu Fuß mit Führer erkundet. Vorbei geht es an Stalakmiten und Stalaktiten die kunstvoll (kitschig?) angestrahlt und ins rechte Licht gesetzt werden. Zum Schluss besteigt man ein Boot und wird durch den unterirdischen Fluss nach draußen gefahren. Haben sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt sieht man das leuchtende Blau der Glowworms.
  • Aranui Cave
    Durch diese Höhle fließt kein Fluss und somit kann diese mit trockenem Fuße besucht wurden. Die Höhle bietet ein beeindruckendes Naturschauspiele in Form von Stalakmiten und Stalaktiten
  • Ruakuri Cave
    Die zweistündige Führung führt den Besucher 1,6 km durch Höhlen und Gänge. Vorbei an unterirdische Strömungen und Wasserfälle. Insgesamt gibt es hier ein 7,5 km langes Höhlensystem. Für die Maori ist dies auch der kulturell bedeutsamste Ort (wahi tapu), da hier früher ihre Toten beerdigt wurden.
Bushwalk bei den Waitomo Caves

Bushwalk bei den Waitomo Caves

Neben diesen Höhlen gibt es noch einige weitere Höhlen und Höhleneingänge, sowie schöne und beeindruckende Wanderungen, wie z.B. der Ruakuri Bushwalk – und dieser ist dann wieder kostenfrei. Die i-Site vor Ort hilft hier gerne weiter und sucht die passenden Wanderungen raus.

Attraktionen und Angebote

Neuseeländer sind ein sehr geschäftstüchtiges Völkchen. Somit gibt es rund um die Höhlen eine Menge kommerzielle Angebote von verschiedenen Anbietern.
Viele der Anbieter verbinden den Höhlenbesuch mit Rafting-Abenteuer in der Dunkelheit, mit Abseil-Aktionen in Höhlen, Tubbing etc. Für jeden Adrenalinspiegel gibt es eine adäquate Lösung.

Die Anbieter sind u.a.
Legendary Balck Water Rafting Company (scheinbar der große Platzhirsch unter den Anbietern vor Ort)
mit den Angeboten

  • [→ Black Odyssey Tour
    Eine 4-stündige trockene Erkundungstour der Höhlen und Schluchten. Hierbei sollte man schon ein wenig schwindelfrei sein und ein gutes Gleichgewicht besitzen. Man begibt sich quasi auf Höhlenforschung.
  • [→ Black Abyss Tour
    5 Stunden Tour mit 35 Meter Abseil-Action, Freiflug durch die Höhle, Cave-Tubing etc. Ohne es selbst gemacht zu haben – hier braucht man gute Nerven und eine gesunde Portion Mut.
  • [→ Black Labyrinth Tour
    Neoprenanzug an, Reifengröße auswählen und ab durch eine enge Spalte ins Höhlensystem. Spinnen an den Wänden beobachten, auf Steinen und im Flussbett nach unten in die Erde wandern und dann ab auf den Reifen und ins Wasser gestürzt. Kleinere Wasserfälle überbrücken und Glowworms sehen. Sich mit dem Fluss treiben lassen und durch riesige Kathedralen und Höhlen schwimmen. Diese Attraktion ist perfekt für Menschen, die nicht mutig genug sind um sich abzuseilen und trotzdem etwas mit Adrenalin machen möchten. Also war es perfekt für mich.
    Ohne einen Vergleich zu anderen Attraktionen zu haben, diese Erkundungstour durch die Höhlen hat sich richtig gelohnt. Vor allem wenn die Lichter aus sind, der Fluss einen durch die Höhlen leitet und das Glühen der Glowworms einen fesselt.

Rap, Raft ’n‘ Rock
Abseiltraining, 27 Meter abseilen, mit einem Reifen durch den Fluss treiben, Glowworm gucken, Höhlenwanderung und 20 Meter Aufstieg zurück zum Licht. Die Touren dauern 3 oder 5 Stunden.

Waitomo Caves - Aufzählung der Erlebnisse

Und das alles könnt ihr machen – wir sind natürlich nicht die Mutigsten… aber Spaß macht es dennoch!

Spellbound
Ein Anbieter abseits des Massentourismus. Trockene Höhlenerkundung und Boots-Durchfahrt des Mangawhitiakau-Systems mit Glowworm Besichtigung. Dauert ca. 3,5 Stunden.

Waitomo Adventures
Dieser Anbieter bietet auch das richtige für Adrenalin-Junkies. Fünf verschiedene Touren mit so schillernden Namen wie Lost World Epic – 7 hrs oder TumuTumu TOObing® versprechen
eine Menge Spaß und Aktion. Und wer sich gerne 100 Meter in die Erde abseilt, ist hier dann genau richtig.

Wie ihr sehen könnt, auch an diesem kleinen Fleckchen Erde gibt es eine Menge zu sehen und zu erleben. Und wenn ihr im Vorfeld den oben beschrieben Bushwalk macht, seht ihr auch manchmal mutige Jungs und Mädels die sich so in die Höhlenlandschaft abseilen.

Unser Tipp: Über Tag ist der Ort mit seinen Attraktionen quasi überlaufen. Versucht die ersten Touren am Morgen zu buchen, denn dann ist es schön ruhig und die Menschenmasse sitzt noch im Bus auf dem Weg zu den Waitomo Caves.

In der Umgebung

Nicht weit von den Waitomo Caves entfernt liegt Otorohanga (13 km). Hier gibt es das Kiwihouse – und damit sind nicht die Früchte gemeint. Solltet hier bis dahin noch keine Kiwi Vögel in freier Natur gesehen haben. Hier seht ihr sie sowie eine ganze Vielzahl von weiteren typischen Neuseeländischen Vögeln. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Mit dem Besuch unterstützt ihr übrigens auch das Kiwihouse und die Kiwi-Aufzucht.

Ruakuri Bushwalk

Eine schöne Wanderung vor allem kurz vor Anbruch der Dunkelheit. Dies verleiht den 30-60 Minuten den gewissen Kick.

 

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