Neuseeland: Einreiseverbot für Touristen!

von Land & Leute

Neuseelands Naturschönheiten sind in Gefahr! Der negative Einfluss des Menschen, insbesondere durch die steigende Anzahl von Touristen,  auf die Flora und Fauna hat einen Umfang erreicht, dass der neuseeländische Staat ein Einreiseverbot für Touristen erwägen sollte.

Meine Absichten waren die besten, denn ich wollte für euch in einem Artikel einen schönen Ausflug beschreiben. Bei den Recherchen bin ich aber auf die negativen Folgen der vielen Touristen an diesem Ort gestoßen. Nach weiteren Recherchen wurde ich immer nachdenklicher. Bei ein wenig Suche findet man vermehrte Hinweise zu den negativen Folgen des Tourismus für Neuseeland. Drei Beispiele möchte ich euch schildern:

In einem Bericht über eine Kolonie von Gelbaugen-Pinguinen auf der Südinsel las ich, dass es in einem ungestörten Teil 1,4 überlebende Nachkommen pro Brutpaar in 2014/2015 gegeben hat. In einem dem Menschen zugänglichen Areal lag die Quote jedoch nur bei 0,7. Die Sterblichkeitsrate der Nachkommen ist bei Nestern im Umkreis von 10 Meter um Touristenpfade um 50 Prozent höher.

„Tourists have become a major problem and their number and behaviour disturb the penguins during breeding, particularly because they block penguin access between nests and the sea […]“

Mit dem Auto Neuseeland erkunden, ist schon von ein „Must“. Nur so sieht man die Vielzahl an Natur-Schönheiten in akzeptabler Zeit. Dabei entscheiden natürlich Zeit und Budget über die Art und die Ausstattung des Vehikels. Das Budget bestimmt auch den Ort der Übernachtung. In Neuseeland regelt der [→ Freedom Camping Act, wie und wo man „frei“ campen darf. Die lokalen Behörden können Einschränkungen z.B. bzgl. Ort, Anzahl der Übernachtungen, Anzahl der Camper erlassen, das Freedom Camping jedoch nicht vollständig verbieten.

Leider nehmen sich einige Camper die Freiheit und hinterlassen ihre Müll-  oder gar ihre Fäkalien-Berge einfach zurück. Die betroffenen Gemeinden wollen oder haben bereits das Freedom Camping sehr eingeschränkt, da sie der Menge der Camper und deren Hinterlassenschaften nicht mehr bewältigen können (Quellen: Hawkes Bay Today und [→ stuff.co.nz).

„They are turning many of these pristine places into open toilets and they don’t care about the mess they make as they don’t usually return to the spots.“

Zu Letzt noch ein persönliches Erlebnis. Viele von euch werden den [→ Key Summit auf der Südinsel an der Straße zum Milford Sound kennen. Auf dem Gipfelplateau selbst gibt es eine wunderschöne Flora zu bestaunen. Aufgrund der exponierten Lage ist das Ökosystem sehr fragil. Die angelegten Wege dürfen nicht verlassen werden. Mehrere Schilder weißen darauf hin. Dies hielt einen Touristen allerdings nicht davon ab auf den dichten Moos-Teppich zu treten – um ein Foto zu machen. Dies brachte ein neuseeländisches Pärchen ungeheuer in Rage.

„It takes 100 years to grow up and you destroy it in seconds. Tourists like you are unwanted here.“

Die Natur in Neuseeland ist einzigartig. Gerade aus diesem Grund wollen viele Touristen dieses Land besuchen. Aber wann wird aus einem „viel“ ein „zu viel“? Die Anzahl der Besucher stieg von 2,38 Mio. in 2006 auf 3,25 Mio. in 2016 – eine Steigerung um 37 Prozent in 10 Jahren (Quelle [→ Statistics NZ). Wie viele Touristen – und Einheimische – verträgt Neuseeland?

Nun könntet ihr sagen, dass sich nicht alle Touristen so verhalten wie in den Beispielen, es seien bei der Vielzahl nur Ausnahmen. Aber auch die Nutzer eines „self-contained“ Campers benötigt Diesel, Straßen und Übernachtungsmöglichkeiten. Wie also reist man nach und auf Neuseeland, ohne dieses besondere Stückchen Erde zu zerstören? Am besten gar nicht! Ich plädiere daher für einen eingeschränkten Zugang für Touristen, denn nur so bleiben Flora und Fauna frei von touristischer Beeinflussung.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Seid Ihr auch für ein Einreiseverbot?

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Hier gibt’s weiteren Lesestoff:

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Die i-Site ist das moderne Fremdenverkehrsamt Neuseelands. Egal welche Frage ihr habt, es gibt immer eine klare und hilfreiche Antwort.

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Work & Travel: Leben unter Kiwis

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