Sind denn nur Schafe unterwegs? – Sicheres Fahren in Neuseeland

von Land & Leute, Reisevorbereitungen

Auf Neuseeland mehren sich in letzter Zeit die Vorfälle bei denen Touristen die Autoschlüssel durch  Einheimische abgenommen bekommen. Wieso? Aus Sicht der Neuseeländer fahren die Besucher mehr schlecht als recht und halten sich nicht an die Verkehrsvorschriften.

Zum Beispiel hielt ein Tourist auf einer Straße an, um Fotos von der Otago Halbinsel zu machen. Leider so unglücklich, dass kein anderes Auto mehr sicher an ihm vorbei kam. Ein Einheimischer nahm kurzerhand die Autoschlüssel an sich. Leider wird  nicht beschrieben, wer dann das Auto von der Straße fuhr…

Am Franz-Josef Gletscher fuhr ein Wagen immer wieder über die Mittellinie. Im Franz Josef Village angekommen, nahmen die Insassen eines nachfolgenden Wagens dem Fahrer die Fahrzeugschlüssel ab und riefen die Polizei (Artikel im [→ New Zealand Herald).

Parked-Cars_neuseeland-erleben-infoSeit der Ausstrahlungen eines TV-Spots, in der dazu aufgefordert wird, betrunkene Fahrer anzuhalten, nehmen die Neuseeländer das „Recht“ in die eigene Hand. Muss man nun befürchten, bei seiner Reise in die Fänge solcher Freizeit-Polizisten zu geraten?

Das Fahren in Neuseeland stellt den Festlandeuropäer vor viele Herausforderungen.

Enge Straßen

Unser Lieblings-Campervan der Britz Venture ist 2 Meter breit (ohne Außenspiegel). Einige Straßen sind je Fahrtrichtung schmaler als die 2 Meter. Gerade im Gebirge passen sich die Straßen der Landschaft an – schmal und kurvig. Bei jeder Begegnung ist man somit gehalten, vorsichtig aneinander vorbeizufahren.

Vor zweispurigen Brücken warnt gerne schon mal ein Schild „Caution Wide Vehicles“. Denn die enge Flussüberquerung wird noch enger, wenn einem gleichzeitig ein Bus entgegen kommt.

Die Straßen tragen zwar die Bezeichnung „State Highway“, allerdings sind diese, außer in großen Städten, nicht breiter als eine abgelegene Landstraße bei uns.

Sicher fahrt ihr in Neuseeland, wenn ihr euch nicht hetzen oder zu unbedachten schnellen Handlungen verleiten lasst. Quasi so nicht: Oh tolles Fotomotiv. STOPP!
Und sollte es einmal eng werden oder ihr euch nicht sicher seit, wer nun Vorfahrt hat, die internationale Sprache der Hände ist auch in Neuseeland verständlich. Gebt Zeichen, lächelt euren Gegenüber an und schon klappt es auch mit dem sicheren Fortkommen.

Kurvenreiche Straßen

Auf der Landkarte oder im Navi sieht die Strecke meist schnurgerade aus – in der Realität winden sich viele Straßen gerade im Gebirge abwechselnd von rechts nach links und wieder zurück… Nicht selten kommt einem bei den schwer einsehbaren Kurven urplötzlich ein breiter „Logging Truck“, ein Holztransporter, entgegen.
Die Neuseeländer sind solche Straßen gewöhnt, wir Flachland-Touristen eher weniger. Deshalb wunderen wir uns gerne, mit welcher Geschwindigkeit selbst schwere Lastwagen die Biegungen (erfolgreich) nehmen.

Speed-Limit__neuseeland-erleben-infoIn den Kurven geben die Schilder einen Hinweis, wie schnell ihr höchstens in diese Kurve fahren dürft. In diesem Beispiel 55 km. Wir sind den Hinweisen immer gefolgt und konnten jede Kurve sicher meistern.

Linksverkehr

Links fahren - dezenter Hinweis am Straßenrand

Die Neuseeland fahren – nein nicht auf der falschen – sondern auf der anderen Seite der Straße. Linksverkehr ist angesagt. Klingt schlimmer als es ist. Vielfach sind Pfeile auf die Straße gemalt, ein Aufkleber an der Windschutzscheibe des Campers erinnert einen an „LINKS FAHREN“.

Wenn ihr morgens auf der richtigen Seite anfangt, habt ihr gute Chance dies den ganzen Tag über zu tun! Aufmerksam müsst ihr beim Verlassen der einspurigen Brücken (linke Straßenseite nehmen) und nach einer Rast sein. Dem Thema [→ Kreisverkehr ist ein eigener Artikel gewidmet.

Unterschätzte Entfernung

Jede Tagesetappe mit 300 oder mehr Kilometern ist fast nicht zu schaffen. Aufgrund der kurvenreichen Strecken und der vielen Zwischenstopps (Foto!), kann man nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h rechnen. Nehmt euch nicht zu weite Entfernungen vor – neuseeländische Straßen sind nicht zum Rasen gemacht.

Und wenn euch mal eine Schaf- oder Kuhherde den Weg versperrt, genießt die Aussicht und das Treiben. Seid nicht zu Deutsch und springt wie die Schafe wie wild von links nach rechts oder hupt die Tiere in den Wahnsinn. Wir wünschen euch eine gute Fahrt!

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