Abstecher am Haast Pass: Der südlichste Pass über die Alpen

von Südinsel

Benannt wurde der Pass nach Julius von Haast, einem deutschen Geologen, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts Neuseeland bereiste. Er erkundete im Februar 1863 den Weg von Otago zur Westküste. Allerdings hatte einen Monat vor ihm bereits Charles Cameron den Pass überschritten. Es gab einen erbitterten Namensstreit der Erkunder um die „Erstbegehung“ (die eigentlich ja den Maori gebührt), der erst 1881 durch den Fund von Camerons Pulverbüchse inklusive Datum am Mt. Cameron geklärt wurde. Der Name blieb jedoch bei Haast Pass. Im Jahr 1875 landeten 400 Siedler in der Jackson Bay am östlichen Ende des Haast Pass, um dort das Land urbar zu machen. Schlechter Boden und viel Regen vertrieben viele Siedler, so dass nach drei Jahren die meisten ihr Glück woanders suchten. Heute leben in der Haast Region 240 Menschen (MicroCensus 2013).

Geographisches

Gates of Haast

Gates of Haast

Der Haast Pass ist der südlichste und niedrigste der drei Pässe über die Southern Alps (neben Arthur’s Pass und Lewis Pass). Der Homer Tunnel führt zwar auch auf die andere Seite der Main Divide, aber er gilt nun mal nicht als Pass. Der höchste Punkt des Passes befindet sich zwischen den Tälern des Haast und des Makarora Rivers in 564 Metern. Die Fahrstrecke zwischen Wanaka und Haast beträgt ca. 140 km und ist einfach zu befahren. Die SH 6 wurde erst in den 1960ziger Jahre als durchgehende Straße gebaut. Nach knapp zwei Dritteln der Strecke erreicht ihr die „Gates of Haast“ / „Tiora-patea“ („der Weg ist frei“). Hier bahnt sich der Haast River kataraktartig seinen Weg Richtung Küste. Die schmale Brücke wirkt nicht sehr vertrauenswürdig, ein kurzer Fotostopp an den mächtigen Felsblöcken lohnt sich alle mal.

National Park Te Wahipounamu

Die Haast Region ist Teil der Te Wahipounamu World Heritage Area. Es umfasst die vier Nationalparks Westland, Mount Cook, Mount Aspiring, Fjordland sowie weitere besonders geschützte angrenzende Gebiete. Entlang des State Highways 6 über den Haast Pass gibt es im Nationalpark viel zu entdecken. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen nahe bei der Straße und sind gut zu erkunden. Trotzdem solltet ihr euch für die Fahrt einen ganzen Tag Zeit nehmen. Es gibt einige Camping-Möglichkeiten (von Ost nach West): – [→ Kidds Bush Reserve Campsite am Lake Hawea – [→ Boundary Creek am Lake Wanaka mit bestem Blick auf den See, von hier aus könnt ihr den [→ Boundary Creek Track erwandern – [→ Cameronb Flat Campsite – [→ Pleaseant Flat Campsite Die Campsites werden vom DoC betrieben. Es gibt keinen Stromanschluss. Wer komfortabler übernachten möchte, kann den [→ Haast River TOP 10 oder die Angebote am Fox Gletscher (auf der Westseite) und in Wanaka (am nördlichen Ende des Haast-Passes) nutzen.

Kurze Wanderungen

Vom State Highway 6 starten viele kurze Wanderungen. Besonders empfehlen können wir folgende kurze Abstecher:

Blue Pools

Blue Pools in voller Pracht

  • Blue Pool Walk (30 min): Die „Blauen Pools“ sind Vertiefungen im Blue River an der Einmündung in den Makarora River (dieser fließt entlang der SH 6). Das blaue Wasser entsteht durch die Reflektion von Licht im klaren und eiskalten Wasser. Eine Hängebrücke führt über die Blue Pools. Am anderen Ende kann man weiterwandern zum Young Valley oder zum Blue Valley.
  • Fantail Falls (5 min): Ein einfacher Weg führt zu den Fantails Falls, die 23 m tief in den Haast River stürzen. Der Wasserfall ist gut von der anderen Seite des Flusses aus zu sehen.
  • Thunder Creek Falls (10 min): Ein weiterer Wasserfall, der einen kurzen Stopp wert ist. Die Thunder Creek Falls fallen 96 Meter in die Tiefe. Aber Achtung – hier sind unheimlich viele Sandflies unterwegs.
  • Haast Pass Lookout Track (1 Stunde) – Wandern durch eine grüne Oase aus Bäumen, Farnen und Moose. Ein kurzer Aufstieg, der euch mit einem wunderbaren Blick über den Pass belohnt.
  • Roaring Billy (25 min): Eine kurze Wanderung durch Wälder mit Silberbuchen und Farnen führt zum tosenden Billy – allerdings nur, wenn es vorher geregnet hat. Uns kam er jetzt nicht so brüllend vor – wir hatten jedoch auch eitlen Sonnenschein und das bereits ein paar Tage lang.

Eine gute Übersicht gibt die [→ DoC Broschüre „Walks along the Haast Highway“.

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