Nelson Lakes Nationalpark – Natur abseits der Touristenpfade

von Südinsel

Etwas versteckt im nördlichen Teil der Southern Alps liegt der Nelson Lakes National Park. Auf über 1.000 km² habt ihr die Möglichkeit in zwei großen Seen zu baden, Gipfel über 2.000 Meter zu ersteigen oder zu bewundern, auf endlosen Wegen zu wandern oder mit dem Mountainbike die Landschaft zu erkunden. In der Regel liegt der Nelson Lake National Park nicht auf der üblichen Südinsel-Reiseroute, seid ihr jedoch in Richtung Norden unterwegs, nutzt die Chance und besucht die ruhig gelegene Region. Es lohnt sich!

Der Nelson Lakes Nationalpark wurde 1956 gegründet und immer wieder erweitert. Das gesamte Gebiet wurde vor ewigen Zeiten von Gletschern aus den Felsen gefräst. Der zurückgebliebene Abraum bildete dann einen Wall, hinter dem sich Wasser sammelte. Dadurch entstanden die beiden Seen Rotoiti und Rotoroa. Gemeinsam sind sie die Quelle des Buller River, der bei Westport nach über 170 km in die Tasman See mündet.

Lage des Nelson Lakes Nationalpark

Karte des Nelson Lakes National Park

Karte des Nelson Lakes National Park Quelle DoC

Am State Highway 6 zwischen Westport (135 km) und Nelson (90 km) liegt die Abzweigung zur SH 63 Richtung Saint Arnaud, dem Tor zum National Park. Von der Abzweigung bis zum See Rotoiti sind es dann nur noch 25 km.

Der Lake Rotoiti wird vom Travers River gespeist. Mit einer Länge von 7,5 km und einer Breite von teilweise über 2,5 km ist er der größere der beiden Seen. Am nördlichen Ende des Sees befindet sich das kleine Städtchen Saint Arnaud. Kaum dreihundert ständige Einwohner leben dort. Nur zur Wintersaison wächst das Städtchen kräftig an. Schon fast urig: Es gibt eine Tankstelle, einen kleinen Laden inkl. Poststelle und einige diverse Unterkünfte. That’s all!

Der Lake Rotoroa ist mit 145 Meter deutlich tiefer als Lake Rotoiti (82 m) und auch doppelt so lang –  er kommt auf 15 km. Übersetzt aus dem Maorischen bedeutet sein Name soviel wie „Langer See“. An seinen Ufern befindet sich außer einem kleinen Campingplatz nicht sehr viel. Beide Seen liegen ungefähr 30 km von einander entfernt. Der eigentliche Nelson Lakes Nationalpark erstreckt sich hinter den beiden Seen.

Aktivitäten

Schwimmen im Lake Rotoiti - sehr kalt!

Schwimmen im Lake Rotoiti – sehr kalt!

Diverse Wassersportarten stehen euch zur Verfügung. Sportlich trocken könnt ihr Kanus mieten und die sehr ruhig gelegenen Seen erkunden. Alternativ könnt ihr mit dem Wassertaxi an das Ende des Sees gefahren werden und zu Fuß zurück laufen [→ Rotoiti Water Taxis. Sportlich nass könnt ihr auch aktiv werden – packt die Badehose aus und springt in das frische aber doch extrem kalte Wasser. Beide Seen laden zum Baden ein – hervorragend an einem heißen Sommertag.

Für die, die lieber die Füße nutzen gibt es genügend Wanderungen an beiden Seen. Den Lake Rotoiti könnt ihr umwandern (ca. 7 bis 10 Stunden, [→ Lake Rotoiti Circuit). Eine ebenfalls anspruchsvolle Tour führt auf den Mount Robert, von dem ihr dann einen tollen Überblick über den ganzen See und die Umgebung habt. Zeit: ca. 5 Stunden, 9 Kilometer, auf und ab: 570 Höhenmeter, [→ Mount Robert Circuit. Weitere Informationen zu den Wanderungen im National Park findet ihr wie immer beim [→ DoC.

Auch für Liebhaber von Zweirädern ist gesorgt, denn für Mountainbiker gibt es speziell ausgeschilderte Strecken. Von einfachen Touren bis zu Expertenstrecken ist für jeden etwas dabei. Eine entsprechende Übersicht bietet die Broschüre [→ Mountain biking around Nelson Lakes. Wer kein Bike im Handgepäck mitgebracht hat, der kann sich zum Beispiel eins bei [→ Biking Nelson leihen.

Lake Rotoroa kann nur auf einer Seite bewandert werden. So schön der Ausblick dort auch war, wir sind von dort geflohen – da uns die unglaubliche Menge an Sandflies für den Nachmittag zu viele waren. Also Achtung vor den kleinen Biestern. Lake Rotoiti ist zum Verweilen angenehmer – weniger Sandflies und ideal zum Baden. Dort führen einige Waldwege durch den Nationalpark und am See entlang. Möchtet ihr für den Nelson Lakes Nationalpark nicht zu viel Zeit einplanen, dann lohnt sich das Folgende:

  • Lake Rotoroa anfahren – Foto-Stopp – Sandflies abstreifen weiter
  • Lake Rotoiti anfahren – Parken – Wanderung am See entlang – Zeit nach eigenem Ermessen – danach Badehose anziehen und in das kühle Nass eintauchen.
  • Ab zum nächsten Highlight – z.B. nach Nelson. Aber Achtung – die Ruhe und die Friedfertigkeit ist in Neslon nicht mehr gegeben. Das ist das pulsierende und wirtschaftliche Zentrum im Norden der Insel.
  • Übrigens: Die Toiletten und die Duschen am Lake Rotoiti sind super – modern und sauber.

Flora und Fauna

Wanderweg durch den Buchenwald

Wanderweg durch den Buchenwald

Östlich des Lake Rotoiti wurde 1997 ein Teil des Parks zur „Festlandinsel“ erklärt. Es ist eines von sechs [→ Projekten des DoC „mainland islands“. Mithilfe eines strengen Naturschutzprogramms werden eingeschleppte Arten wie Possums oder Wiesel zurückgedrängt. Gleichzeitig versucht man durch Anpflanzung von einheimischer Flora auch die native Fauna wieder anzusiedeln.

Im Rotoiti Nature Recovery Project hat man zum Beispiel Buchenwälder („honeydew beech forest“) angepflanzt. Die Buchen-Schildlaus spielt nun eine entscheidende Rolle bei der Ernährung einer Reihe von einheimischen Vogel und Insektenarten. Sie ist besonders häufig auf Buchen an den Ausläufern der Südalpen anzutreffen. Das native Insekt lebt in der Rinde der Buche und entzieht den Bäumen Saft. Im Gegenzug sondert es zuckerhaltige Flüssigkeitstropfen ab, bekannt als Honigtau.

Die Honigtau-Tropfen haben einen hohen Zuckergehalt und sind damit eine wichtige Energiequelle für Vögel, einschließlich [→ Tui, [→ Glockenhonigfresser und [→ Kaka (Waldpapagei). Allerdings fühlen sich auch Wespen vom Honigtau angezogen. Wer allergisch ist, sollte sein Notfallset dabei haben.

Wenn dir der Beitrag gefällt, teile ihn mit deiner Welt:

Hier gibt’s weiteren Lesestoff:

Schnelle Sightseeing-Tipps: Die Südinsel

Auf unserer Facebook Seite erhalten in (un)regelmäßigen Abständen Anfrage zu Sightseeing-Tipps für bestimmte Regionen. Unsere Antworten und Tipps wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.

i-Sites – Übersicht und Karte der Südinsel

Hier findet ihr eine Übersicht über die i-Sites auf der Südinsel Neuseelands.

Pounamu, das grüne Gold Hokitikas

Der Westen der Südinsel ist durch die rauhe Tasman See, den stetigen Wind und die hohe Gebirgskette „Southern Alps“ gekennzeichnet. Der bekannteste Ort auf dem 600 km Abschnitt ist Hokitika. Ein Ort, der im Grunde sehr wenig zu bieten hat. Dennoch steuern Tag tagtäglich unzählige Reisebusse dieses kleine Städtchen an.

Rundreise Neuseeland

Zu Beginn der Überlegung stellt sich jeder die Frage – möchten wir die Nord- oder die Südinsel besuchen? Oder sogar beide. Wir helfen euch bei der Entscheidungsfindung.

Tasman Lake – historische Suppe am Mount Cook

Am Lake Tasman wird gefrorene Geschichte zu einer grauen historischen Suppe. Der größer werdende See lädt zu einer Schiffsfahrt ein!

Roys Peak Track – in Serpentinen zum schönsten Panorama

Der Roys Peak Track führt einen hoch über den Lake Wanaka – von dort oben gibt es eine wahnsinnige Panoramasicht auf Mt. Aspiring und Wanaka.

Rauf auf den Rocky Mountain!

Rocky Mountain und Neuseeland? Ja richtig und es liegt keine Verwechslung vor. Auf Neuseeland ist ja bekanntlich (fast) alles möglich. So auch eine Wanderung auf den Rocky Mountain. Was die Kanadier und Amerikaner in der Mehrzahl haben, besitzen die Neuseeländer in der Einzahl.

Milford Sound – Naturspektakel hautnah erleben

Milford Sound, der Klang Neuseelands. Gefühlt jeder Reisende möchte einmal den Blick auf den bekanntesten Sound Neuseelands werfen.
Lohnt sich das denn überhaupt? Das erfahrt ihr im Beitrag!

Pancake Rocks – ein Blick in die Erdgeschichte Neuseelands

Die Pancake Rocks an der Westküste Neuseelands sind ein wahrer Touristenmagnet. Das Naturhighlight ist auch wirklich ein Abstecher wert.

ANZAC Day – Nationalfeiertag am 25. April

Der ANZAC Day am 25. April ist ein wichtiger Nationalfeiertag in Neuseeland. An diesem Tag gedenken sie ihren gefallenden Soldaten in den beiden Weltkriegen

Waitomo Caves – Glühen im Dunkeln

Knappe 200 km südlich von Auckland entfernt, liegt ein komplett verschlafenes Nest, Waitomo. Doch tausende Besuchen es täglich. Die Attraktion sind ein Höhlensystem, die Waitomo Caves.

Neuseeland-Feeling – her mit dem Wein!

Einen lauen Sommerabend ohne einen vollmundigen Weißwein, ist möglich, aber nicht erstrebenswert. Wir stellen euch drei wunderbare Weine für den Sommer vor.

Mount Taranaki von seiner schönsten Seite – der Mangorei Track

Der Mangorei Track ist einer der schönsten Wanderungen auf der Nordinsel Neuseelands. Wieso? das erfahrt ihr im Beitrag.

i-Site – Da wirst du geholfen!

Die i-Site ist das moderne Fremdenverkehrsamt Neuseelands. Egal welche Frage ihr habt, es gibt immer eine klare und hilfreiche Antwort.

ANZAC Day – Nationalfeiertag am 25. April

Der ANZAC Day am 25. April ist ein wichtiger Nationalfeiertag in Neuseeland. An diesem Tag gedenken sie ihren gefallenden Soldaten in den beiden Weltkriegen

i-Sites – Übersicht und Karte der Nordinsel

Hier geben wir euch eine Übersicht über die iSite-Vertretungen auf der Nordinsel

Sonnenuntergang in Neuseeland

Selbst der Sonnenuntergang in Neuseeland ist spektakulär. Eine Auswahl an Impressionen findet ihr hier.

Te Paki – Sanddünen mitten im Grünen

Auf dem Weg zum Cape Reinga begegnet man dem Schild „Te Paki Great Sand Dunes“. Dünen in der grünen Landschaft? Und wie können wir euch sagen!

Das Wetter für deinen Neuseeland-Urlaub

Das Wetter in Neuseeland kann wie in Deutschland sehr launig sein. Womit ihr rechnen dürft sagen wir euch in diesem Beitrag

Craters of the Moon – Mondlanschaften auf Neuseeland

Mitten im neuseeländischen Grün befindet sich eine rauchende und stinkende Mondlanschaft. Der geothermale Park heißt euch willkommen.

Rundreise Neuseeland: Einmal hin, alles drin

Ihr möchtet die Nord- und die Südinsel Neuseelands in einer Reise sehen? Nutzt unseren Routenvorschlag und lasst euch inspirieren.

Weltklasse: Neuseeländischer Wein & ein deutscher Sommelier

Neuseeländische Weine sind ganz besonders gute Tropfen. Woher das kommt, erklärt euch Markus, ein junger Sommelier aus München.

Spitzenklasse! Warum neuseeländischer Wein so erfolgreich ist. Das Interview!

Neuseeland ist ein großes Weinland mit vielen unterschiedlichen Sorten. Petra und Hilbert von der Neuseeland Weinboutique erzählen uns, wieso neuseeländischer Wein was ganz besonderes ist.

geCheckt: Die Urlaubsvorbereitungen starten

Wer eine Reise beginnt, muss im Vorfeld alles gecheckt, geplant und organisiert haben. Wir sagen euch, was ihr für eure Neuseelandreise alles einpacken solltet!

Die Übergangskirche – Hoffnung für Christchurch

Für die Zeit der Restauration oder des Neubaus einer Kathedrale wurde in der Nähe der alten Kathedrale ein neues spirituelles Zentrum gebaut – teilweise aus Pappe.

Rundreise: In 18 Tagen um die neuseeländische Nord- und Südinsel

Ja ihr habt richtig gelesen, in 18 Tagen um die Nord- und Südinsel. Es war nicht einfach, dennoch haben wir eine Strecke für 3 Wochen für euch erarbeitet.

German autobahn – Erfahrungen einer Neuseeländerin

Diana Plater, eine Neuseeländerin auf Besuch in Deutschland, hat so ihre Erfahrungen auf Deutschlands Autobahnen gemacht hat. Die Lichthupe ist ihr besonders im Gedächtnis geblieben. Im Artikel des New Zealand Herald hät sie uns den Spiegel vor.

Rundreise: In 37 Tagen um die neuseeländische Nord- und Südinsel

Eure Anfrage lautete: Was können wir alles in 37 Tagen auf der Nord- und der Südinsel sehen. Wir haben geantwortet und euch einen Plan zusammengestellt.

Sehnsucht stillen – Fotobuch erstellen

Kennt ihr das? Neuseeland ist so weit weg und gerade in der aktuelle Zeit kaum mehr erreichbar. Das Fotobuch hilft bei der Sehnsucht.

Gravel Road or State Highway?

Die meisten neuseeländischen Straßen sind sehr gut ausgebaut – aber einige Gravel Roads warten dennoch auf euch. Ein Abenteuer!

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (Noch keine Bewertungen)
Loading...