Volcanic Country: Es zischt, es dampft, es stinkt

von Neuigkeiten, Nordinsel

Dünn wie eine Eierschale

Die Erdkruste ist weltweit im Durchschnitt 30-60 km dick – mal ein wenig mehr und mal etwas weniger. Nicht aber auf der Nordinsel Neuseelands! Im Vulcanic Valley – zwischen Lake Taupo und Lake Rotorua – ist die Kruste ganze 3-4 km dick. Das ist genug, um einen Britz-Camper mit zwei Insassen zu halten und nicht in die darunterliegende Magma-Kammer zu fallen. Jedoch dünn genug, um die Landschaft über der Erde nachhaltig zu gestalten – Volcanic halt.

Dieses Stückchen Neuseeland zeigt einem, wie die Welt vor Jahr Millionen in etwa ausgesehen haben muss: zischend, stinkend, wild und dampfend. Anderseits aber auch spektakulär, farbenfroh und einmalig. Dieser Bereich Neuseelands ist in jedem Fall ein „must seen“ auf der Sehenswürdigkeiten Liste.

Wie ihr bereits an unseren anderen Nordinsel Beiträgen feststellen konntet, ist der Mitte der Insel extrem vulkanisch geprägt. Die großen Vulkane wie Mt. Taranaki, Mt. Tongariro, Mt. Ruapehu ziehen sich von der Westküste hin zum Landesinneren. Selbst der größte See Lake Taupo ist ein Überrest eines ehemaligen Feuerspukers. Die Caldera dieses Vulkans erstreckt sich kilometerweit bis fast nach Rotorua.
Somit ist die ganze Gegend vulkanisch geprägt und an vielen Stellen zeigt die Unterwelt ihr wahres Gesicht.

Taupo Town

Taupo Town mit herrlichem Ausblick

Unverbauter und klarer Blick auf den Tongariro Nationalpark

Als Ausgangspunkt für euren „Höllentripp“ eignet sich hervorragend Taupo Town (ca. 22.300 Einwohner), natürlich direkt am Lake Taupo gelegen. Das kleine schnuckelige Örtchen ist recht ruhig und hat auch nicht wirklich viel zu bieten – alle Attraktionen liegen im näheren Umkreis. Dafür gibt es aber bei klarem und schönen Wetter einen tollen Ausblick über den See in Richtung Tongariro. Dabei sieht man die Vulkan-Berge im Hinter- und den See im Vordergrund. Wunderbar zu bestaunen und natürlich ein vielfältiges Fotomotiv. Und für alle Golfliebhaber, es gibt zwei Golf Plätze und direkt am Lake Taupo kann man seinen Abschlag üben, vom Land aus auf Ziele im See.

Neben einem Campingplatz einigen Loges gibt es hier sogar einen McDonalds mit „free WiFi“. Steht euch der Sinn weniger nach amerikanischen Allerwelts-Genüssen, so bietet sich das kleine aber feine Restaurant [→ Vine Eatery & Bar – 37 Tuwharetoa St. an. In einem angenehmen Ambiente, könnt ihr den Wein zum Abendessen auch ganz praktisch direkt vor Ort erwerben.

Attraktionen im Umkreis

Wai-O-Tapu

Das Erlebnis schlechthin – Wai-O-Tapu

Im Umkreis von Taupo Town gibt es eine Menge zu erleben und zu sehen – von einem tobenden Fluss über ein interaktives Volcanic Museum bis hin zu leuchtenden Naturschauspielen und dem heißen Ritt auf einem Speedboot.

In verschiedenen Beiträgen stellen wir euch einige der Sehenswürdigkeiten vor. Neben den von uns besuchten Orten gibt es natürlich noch einige mehr. Die Abstände zwischen den Aktivitäten sind nicht groß und man schafft recht viel in überschaubarer Zeit. Für unsere Aktivitäten haben wir eineinhalb Tage gebraucht. Was es sonst noch in und um Taupo zu erleben gibt, sagt euch euer [→ Reiseführer.

Wenn ihr startet, beginnt euer Weg mit ziemlicher Sicherheit an der SH1 um dann auf die SH5 Richtung Rotorua zu fahren. Dadurch kommt ihr automatisch an fast allen Naturschauspielen vorbei. Unterwegs werdet ihr viele Weiden mit Kühen sehen. Und wenn ihr genau hinschaut, dann seht ihr am Wegesrand oder auf den Weiden Rauchsäulen aufsteigen. Das hat nichts mit den Kühen zu tun. Der Rauch kommt auch aus den Tiefen der Erde, denn auch dort zischt und dampft es und der Geruch lässt einen dann wieder an faule Eier denken, Volcanic Country halt.

Unser Tipp für eure Reiseplanung: Wir sind die Attraktionen innerhalb einer kurzen Zeit „abfahren“ (frühes Aufstehen inklusive). Nach unserem [→ Tongariro Alpine Crossing Abenteuer sind wir am frühen Abend bis Taupo Town durchgefahren. Am nächsten Tag haben wir uns „Craters of the Moon“, „Huka Falls“, „Volcanic Activity Center“ und „Huka Prawn Park“ (nicht zu empfehlen!) angeschaut. Zum Abschluss gab es die „Rapids JetBoot“ Fahrt. Abends haben wir uns das Städtchen angeschaut.
Am nächsten Morgen ging es früh los zu „Wai-O-Tapu“ (am besten schon vor der Eröffnung dort eintreffen), gefolgt von „Volcanic Valley“. Von dort aus fuhren wir direkt durch nach Ohope Beach.

Beiträge zu Volcanic Country

[→ Huka Falls – das tosende Ende des Lake Taupo
[→ Volcanic Activity Center – Vulkane und Erdbeben hautnah erleben
[→ Craters of the Moon – grüne Mondlandschaften
[ → Wai-O-Tapu – das farbenfrohe Gesicht Mutter der Erde
[→ Volcanic Valley – das zerstörte Tal im neuen Glanz

Schnellboot für Mutige

Rapids JetBoat – auf in den Spaß!

Rotorua

Ach und bevor ich es vergesse. Die Stadt Rotorua gehört natürlich auch irgendwie in diesen Beitrag und zum Thema Volcanic. In unserer Vorbereitung hatten wir die Stadt der Maoris und der dampfenden Erde auch eingeplant. Wir haben uns dann doch ganz kurzfristig umentschieden. Denn als wir die 54.900 Einwohner große Stadt erreichten verschlug es uns den Atem, in Teilen wörtlich zu nehmen. Horden von Touristen, Stellplätze voller Reisebusse, der ewig währende „faule Eier Geruch“, viel Lärm und überhöhte Preise machte uns die Entscheidung leicht. Wir fuhren einfach durch und ließen den ganzen Rummel schnell hinter uns. Kurz nach der Stadtgrenze versiegte der Verkehr und empfing uns die neueseeländische Ruhe.
Rotorua hat kulturell einiges zu bieten. Es ist das Zentrum der Maori-Kultur und wird somit auch touristisch korrekt vorgeführt. Es gibt einige Shows, nachgebaute Maori Dörfer und weitere Attraktionen.
Erwähnenswert ist sicher [→ Te Puia ein weiterer geothermaler Park inkl. Maori Geschichte. Ich hatte jedoch die Nase im wahrsten Sinne voll vom Gestank und freute mich auf das ruhige und paradisische Ohope Beach.

 

Wenn dir der Beitrag gefällt, teile ihn mit deiner Welt:

Hier gibt’s weiteren Lesestoff:

Neuseeland (wirklich) erleben – Interview mit Anja Schönborn

Der Name Anja Schönborn ist sicher vielen von euch bekannt. Wenn ihr ihn auf Anhieb nicht zuordnen könnt, hier einige Hinweise: Sie ist Redakteurin bei 360° Grad Neuseeland, Autorin eines Reiseführers über Wellington und Neuseeland, TV-Dokumentarin und und und.

Weltklasse: Neuseeländischer Wein & ein deutscher Sommelier

Neuseeländische Weine sind ganz besonders gute Tropfen. Woher das kommt, erklärt euch Markus, ein junger Sommelier aus München.

Akaroa – entspannt ankommen auf Neuseeland

Welche Station soll die erste sein, nach der Landung in Christchurch? Wir können euch Akaroa ans Herz legen. Wieso? Das erfahrt ihr im Beitrag.

Lake Coleridge – Lake wer bitte schön?

Auf der Suche nach weiteren Reisezielen fuhr ich auf der Karte über die State Highways und folgte der SH 79 bis Geraldine. Danach bog ich von der SH72 auf die SH77 ab. Was war denn das? Da liegt ein Lage – Lake Coleridge. Lake wer bitte schön?

Die schönsten Rundungen Neuseelands – Moeraki Boulders

Steine, Steine, nichts als Steine. Auf dem Strandabschnitt bei Hampden – 50 km vor Dunedin – muss vor Urzeiten ein Boule-Platz gewesen sein. Die runden Steinkugeln liegen verstreut im Sand herum. Einzeln oder in Gruppen – ganz intakt oder schon von der Zeit gezeichnet. Dies müssen die bekannten Moeraki Boulders sein.

Reiseführer für Neuseeland

Reiseliteratur zum schönsten Ende der Welt gibt es reichlich. So gut wie alle Reiseverlage haben auch Neuseeland im Programm. Wir stellen euch die hilfreichsten Reiseführer vor.

Geheimtipp: Restaurant The Brigand in Takaka

Das kleine Örtchen Takaka, an der Golden Bay bietet quirliges Leben, kleine Geschäfte und gute Lokale. Eines können wir besonders empfehlen, das Restaurant: The Brigand.

Pappe gegen Erdbeben

37 Sekunden sind genug um eine Stadt größtenteils in Schutt und Asche zu legen – auch die altehrwürdige Kathedrale Christchurchs

Interview mit 2 Frischvermählten – Teil 2

Im Januar haben wir Julia und Dan zum Interview gebeten. Sie standen kurz vor ihrer Hochzeitsreise mit dem Ziel Neuseeland. Nun berichten die beiden über ihre Tour und ihre Erlebnisse.

Aller guten Dinge sind mindestens drei!

Das Ziel unserer dritten Neuseelandreise war die Südinsel – erneut. Von dort haben wir euch einige schöne Impressionen mitgebracht. Schaut selbst!

Bridal Veil Falls – Zerstäubende Schönheit im Nirgendwo

Wie so häufig ist auch dieses Naturschauspiel ein Überbleibsel eines Vulkanausbruchs. Die Folgen können wir heute noch bestaunen: Die Brautschleierwasserfälle in der Nähe von Raglan.

Unterwegs mit der Eisenbahn – Neuseeland auf Schienen

Neuseeland mit dem Zug erkunden ist eine Alternative zum Wagen und Camper. Mehrere Zugverbindungen stehen euch dafür zur Verfügung. Und alle bieten wunderschöne Aussichten.

i-Site – Da wirst du geholfen!

Die i-Site ist das moderne Fremdenverkehrsamt Neuseelands. Egal welche Frage ihr habt, es gibt immer eine klare und hilfreiche Antwort.

Mit der R. Tucker Thompson die Bay of Islands erkunden

Die Schönheit der Bay of Islands erlebt man am besten ganz klassisch auf dem Wasser. Mit dem Zweimaster R. Tucker Thompson wird die Schifffahrt zu einem Highlight.

Rotorua – die Stadt mit der besonderen Duftnote

Rotorua liegt fast in der Mitte der Nordinsel und bietet Touristen wie Abenteurer viel Abwechslung. Doch Achtung: Mutter Erde ist hier aktiv.

Te Paki – Sanddünen mitten im Grünen

Auf dem Weg zum Cape Reinga begegnet man dem Schild „Te Paki Great Sand Dunes“. Dünen in der grünen Landschaft? Und wie können wir euch sagen!

Waitomo Caves – Glühen im Dunkeln

Knappe 200 km südlich von Auckland entfernt, liegt ein komplett verschlafenes Nest, Waitomo. Doch tausende Besuchen es täglich. Die Attraktion sind ein Höhlensystem, die Waitomo Caves.

Craters of the Moon – Mondlanschaften auf Neuseeland

Mitten im neuseeländischen Grün befindet sich eine rauchende und stinkende Mondlanschaft. Der geothermale Park heißt euch willkommen.

Mit Bus und Bahn durch Auckland und Wellington

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Auckland sind hervorragend ausgebaut. Wer mit einem großen Camper unterwegs ist, wird die Busse und Bahnen zu schätzen wissen.

Sonnenuntergang in Neuseeland

Selbst der Sonnenuntergang in Neuseeland ist spektakulär. Eine Auswahl an Impressionen findet ihr hier.

Immer im Kreis herum – Roundabouts in New Zealand

Nach der langen Anreise aus Deutschland ist man erschöpft und übernimmt (trotzdem) den Camper. Kaum ist man vom Hof des Verleihers gefahren, wird man vor die zweite*) Herausforderung im neuseeländischen Straßenverkehr gestellt: der Kreisverkehr – und dessen Steigerung: der zweispurige Kreisverkehr.

Air New Zealand – best airline ever

In diesem Beitrag erzählen wir euch, wieso für uns Air New Zealand die beste Airline ever ist!

Filmvorstellung: The Dead Lands

The Dead Lands ist ein Film über die damalige Maori-Kultur, über Ehre, Familie und die Altvorderen. Ein spannender und sehenswerter Film.

Spitzenklasse! Warum neuseeländischer Wein so erfolgreich ist. Das Interview!

Neuseeland ist ein großes Weinland mit vielen unterschiedlichen Sorten. Petra und Hilbert von der Neuseeland Weinboutique erzählen uns, wieso neuseeländischer Wein was ganz besonderes ist.

Neuseeland auf Platz 1 des Social Progress Index

Die Nicht-Regierungsorganisation Social Progress Imperative hat in seiner zweiten Version des Social Progress Index (SPI) Neuseeland auf Platznr. 1 gekürt.

Tiefer Sturz: Neuseeland nur noch auf Rang 5

Der Social Progress Index (SPI) misst den sozialen Fortschritt in 133 Ländern. In diesem Jahr kommt Neuseeland nur noch auf den 5 Platz. Was ist passiert?

45 Tage Neuseeland: Prioritäten für die Camper-Auswahl

So langsam müssen wir uns um den Camper Gedanken machen. In einem weiteren Beitrag haben wir schon über die Ausstattungsmerkmale geschrieben, darum haben wir uns diesmal „nur“ über die Prioritäten geeinigt.

Neuseeland (wirklich) erleben – Interview mit Anja Schönborn

Der Name Anja Schönborn ist sicher vielen von euch bekannt. Wenn ihr ihn auf Anhieb nicht zuordnen könnt, hier einige Hinweise: Sie ist Redakteurin bei 360° Grad Neuseeland, Autorin eines Reiseführers über Wellington und Neuseeland, TV-Dokumentarin und und und.

Schwimmen in der Cook Strait: Mit Haien und Delphinen

Die Cook Strait trennt die Nord- und Südinsel voneinander. Sie ist an der schmalsten Stelle 22 Kilometer breit und es gibt tatsächlich Menschen, die diese Strecke schimmend überwinden wollen.

Sehnsucht nach Neuseeland? Zwei Bildbände zum Trösten!

Im Kunth Verlag sind zwei Bücher mit Bilder zum Träumen über Neuseeland erschienen: „Das Neuseeland Buch – Highlights eines faszinierenden Landes“ und „Unterwegs in Neuseeland – Das grosse Reisebuch“.

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (Noch keine Bewertungen)
Loading...
%d Bloggern gefällt das: